Motorradfreunde-Oberrhein e.V.
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       MFO -Eröffnungsfahrt ins Allgäu

Eine wohl unvergessliche Eröffnungsfahrt unternahmen MFO- Mitglieder.Ziel war die Oberstiegalpe in Oberstaufen/ Steibis. Wie das ablief kann man auf folgenden Bildern sehen und in dem Bericht von Marena nachlesen!

 

Eröffnungstour 2019

Ziel: Oberstiegalpe am Steibis auf ca.1200 m

 

Kurz nach dem Aufstehen war meine erste Frage: „Warum tue ich mir das an?“

Gerade eine Grippe überstanden sollte ich die Tour mitmachen und überleben?

Egal, was mich nicht umbringt stärkt mich.

Der Wetterbericht versprach ein feucht-kaltes Wochenende. Na ja, ein gutes Training für unseren Norwegen-Urlaub.

Die Regensachen lagen griffbereit und waren von Anbeginn in Gebrauch.

Zumindest hielt es den kalten Wind ab und zu unser aller Überraschung blieb es die ganze Fahrt über trocken!

Die Hinfahrt zur Oberstiegalpe verlief recht zügig und bei klaren Sichtverhältnissen.

Der Streckenverlauf ließ sich auch als Mitfahrer genießen. Gut ausgesucht!

 

Bevor wir den Anstieg zur Almhütte in Angriff nahmen, wurden alle informiert, dass für den nächsten Tag Schneefall in den Bergen angesagt war. Wer also Bedenken hätte, sollte sein Motorrad unten auf dem Parkplatz belassen.

Alle Teilnehmer waren optimistisch genug, um der „Gefahr“ ins Auge zu blicken.

Es erforderte schon einiges fahrerisches Können, den Anstieg zur Hütte zu meistern.

Aber, wir sind alle trocken und bis dahin unfallfrei am Zielpunkt angekommen.

Jetzt nur noch die Mopeds parken, das Gepäck auf die Zimmer schaffen, die Klamotten wechseln, die tolle Aussicht genießen und fotografieren und gemütlich in der Wirtschaft den Tag ausklingen lassen.

Kaum eine halbe Stunde später zogen draußen Wolken auf und es  setzte der befürchtete Regen ein. Wie gut, dass wir rechtzeitig im Trockenen saßen.

Die Stimmung war hervorragend und für zusätzliche Unterhaltung sorgte die noch anwesende Silberhochzeitstruppe aus Bayern, welche unfreiwillig das „Kulturprogramm“ gestaltete.

Hervorzuheben ist  die originelle „Hütten-Mutter“Christina. Genau die Richtige, die unsere Spaßvögel mit Präsens und Dirndl-Outfit schlagfertig in Schach hielt.

Den aufkommenden Hunger konnten wir an einem reichhaltigen warmen Büfett, mit Schweinebraten, Klößen und Spätzle und vielen leckeren Salaten stillen. Für reichlich

Getränkenachschub war auch gesorgt.

 

Und der Regen regnete die ganze Nacht...

Meine Befürchtungen sollten sich bewahrheiten.

Gegen 5.30 Uhr wagte ich einen Blick aus dem Fenster... Es flöckelte weißen Flaum auf die grünen Wiesen. Aber, o.K. bis zum Frühstück waren es noch drei Stunden.

 

Um 8 Uhr lagen schon ca. 4 cm von der weißen Pracht im Hof und ringsumher. Der vom Regen aufgeweichte Boden gab bei jedem Schritt nach und hätte sich prima für eine Schlammschlacht geeignet.

Es kam die Frage auf, wer eigentlich diese Bergtour geplant und vorbereitet hatte. Es stellte sich heraus, dass derjenige gar nicht mit von der Partie war.

Der Schneefall nahm mit jeder Minute zu.

Als die Silberhochzeitsgesellschaft aufbrach, diese war mit mehreren Autos unterwegs, sank die Stimmung rapide, denn ohne Schneeschaufel und etlichen Anläufen, weil die Räder durchdrehten, kamen die Karossen nicht vom Hof weg. Es sah nicht gut aus.

Alle wünschten sich plötzlich Regen herbei.

Wir verschoben unsere Abfahrt auf die Mittagszeit, in der Hoffnung, dass bis dahin Tauwetter einsetzen würde.

Eh' um 12 Uhr immer noch Schneefall. Inzwischen schon auf ca. 8 cm angewachsen.

Die ersten überlegten, noch eine Nacht zu bleiben.

Die mutigsten von uns machten sich gegen 13 Uhr fertig zum Aufbruch. Gut, dass wir in der Gruppe unterwegs waren, denn allein hätte es kaum einer geschafft, die Motorräder aus den Schneemassen zu schieben. Vom Hof bis zur ersten Kehre ging's ganz gut. Die Abfahrt war eher eine Rutschpartie, die Füße immer unten und bloß die Bremsen nicht loslassen.

Alle noch zögernden Fahrer warteten gespannt auf den Anruf der Vorhut, ob alle gut runter gekommen waren. Alles gut gegangen!

Es schneite weiter...

Zu der Zeit kam von dem unten gelegenen Bauernhof der „rettender Engel“ mit seinen Kindern in die Hütte. Er bot sich an mit seinem Traktor und Schneepflugaufsatz einen halbwegs befahrbaren Zugang zu schaffen und das nahmen wir natürlich dankbar an.

Nach seiner Aussage bessert sich die Wetterlage ab 800 m, was sich später auch bewahrheitete – es regnete nur noch.

Der Rest der Gruppe warf sich in die Klamotten.

Die Motos wurden vom Schnee befreit und eins nach dem anderen an den Startpunkt gebracht. Nun hieß es mit Balance und Bremsgefühl den Berg hinab zu gleiten.

Tatsächlich hörte es auf halber Strecke auf zu schneien und Regen löste die gespannte 

Lage ab. Nass ist super!

Große Erleichterung am Ende – alle mit Schweißperlen, mehr oder weniger gestresst -

gut unten angekommen.

Die anschließende Rückfahrt war pure Entspannung.

 

Die Tour wird allen für lange Zeit im Gedächtnis bleiben.

Und – nie wieder Eröffnungstour auf Berge von 1200 m im Mai!

 

Marena

 

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